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Energielexikon

Fördertechniken

Das in einer Lagerstätte vorhandene Erdöl kann nicht in vollem Umfang gewonnen werden. Als bestätigte Ölreserven gilt der Anteil des Erdöls, der nach dem Stand der Technik wirtschaftlich gefördert werden kann. Der Entölungsgrad unterscheidetsich je nach Lagerstätte und Beschaffenheit des Erdöls. Im Weltdurchschnitt beträgt der Entölungsgrad gegenwärtig zwischen 35 und 40 %.

Ein Teil des Erdöls kann durch den natürlichen Lagerstättendruck gefördert werden (primäre Förderung). Bei Fördertechniken, die mittels zusätzlicher Maßnahmen die natürliche Ausbeute erhöhen, unterscheidet man neben dem Einsatz von Pumpen zwischen sekundären und tertiären Methoden:

  • Zu den sekundären Verfahren zählt hauptsächlich das Einpressen von kaltem Wasser oder Gas in die Lagerstätte.
  • Zu den tertiären Verfahren (Enhanced Oil Recovery – EOR) werden die Methoden gezählt, die nach dem Einpressen von kaltem Wasser noch verbliebenes, weiteres Öl lösen können. Hierzu gehören insbesondere die thermischen Verfahren, wie z. B. die Injektion von Dampf oder heißem Wasser. Außerdem können chemische Substanzen wie Polymere und Tenside eingesetzt werden.

    Tertiäre Fördertechniken sind außerordentlich teuer. Daher ist ihre Wirtschaftlichkeit vom Rohölpreis abhängig.

Mit der Weiterentwicklung der Fördertechniken wurden Horizontalbohrungen möglich. Sie werden innerhalb von Lagerstätten gesetzt und verbessern deren Erschließbarkeit. Hinzu kommen „extended reach“–Bohrungen; mit diesen weit abgelenkten Bohrungen erreicht man Lagerstätten, die ohne diese Technik nicht erschlossen werden könnten.

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